Zurück ins Olduvai-Tal

Je mehr ich für diesen Blog recherchiere, desto mehr beschleicht mich das unheimliche Gefühl, dass die Jahre 2025-2030 tatsächlich ein dramatischer Wendepunkt werden könnten. Normalerweise nenne ich nie Daten und habe das auch nie gemacht. 2012 als Endzeittermin hielt ich immer für eine Farce, und reine Geldschneiderei. Ich behaupte jetzt auch nicht, dass alles so kommen muss. Aber es könnte so kommen, insbesondere als Bündel mit mehreren Ereignissen.

Es gibt keine Beweise, dass es so kommen wird. Aber eine Menge Indizien. Wäre dies ein Gerichtsprozess, würde der Delinquent schon im Winde baumeln.

Große Verwerfungen für diese Gesellschaft wurden oft vorhergesagt:

 

eine solche Zukunftsprognose ist die Olduvai-Theorie.

Sie wurde vom Ingenieur Richard C. Duncan formuliert, im Jahre 1996. Duncan geht davon aus, dass das heutige industrielle System nur 100 Jahre andauern wird. Die Mitte des 19. Jahrhunderts gilt als Vorläufer- und Entstehungsphase, die 1930er Jahre gelten als Anfangspunkt der globalen industriellen, erdölbasierten Zivilisation. Dann folgt der Aufstieg bis zur Höhe, etwa die 1980er Jahre. Dann folgt eine Ruhephase bis ca. 2010, dann folgt der rasante Niedergang, in höherem Tempo als der Aufstieg passieren wird. Der Zerfall geht immer schneller als aufbauen und bewahren.

Duncan prognostiziert das Ende der technisierten Gesellschaft auf das Jahr 2030.

Hier ist ein Schaubild:

(Quelle: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/3/3c/Olduvai-Theorie.png)

Dieser zwangsläufige technologische Rückschritt geht – selbstverständlich – einher mit einer ’natürlichen‘ Bevölkerungsreduktion auf ca. 2 Milliarden Menschen (siehe dazu auch: Deagel-Liste | Fema-Camps | Elliot-Wellen – und den Rest dieses Blogs). Durch die Ausbeutung der Erdöl-Reserven hatte der Mensch Zugriff auf eine leicht erhältliche Energiequelle mit hoher Energiedichte, die beispiellos in seiner Geschichte ist. Nur durch diesen Zugriff auf gespeicherte Energie konnte sich der Mensch so stark vermehren. Und praktisch alles was wir tun, insbesondere die Nahrungsmittelerzeugung für 8 Milliarden Menschen, fußt auf der Petrochemie. Fällt dieser Zugriff weg, schrumpft die Bevölkerungszahl auf ihr ursprüngliches Niveau.

Wenn dieser Zugriff nicht mehr in dieser leichten Form möglich ist, kollabiert die gesamte Erdölindustrie. Das heißt, wenn z.B. die Erzeugung von 1 Liter Rohöl aus Teersand den Einsatz von 1.0001 Liter Rohöl erfordert, geht die Rechnung nicht mehr auf. Wenn man mehr Nettoenergie hineinsteckt um nachher weniger heraus zu bekommen, ist das energetischer Unsinn. Eines Tages ist dieser Punkt unweigerlich erreicht. Bitte nicht täuschen lassen: dieser Punkt kommt äußerst plötzlich und unerwartet.

Darüber hinaus vermute ich, dass die kommende Kaltphase  den Zugriff auf das leicht verfügbare Erdöls extrem verschärfen wird. Im Klartext: es gäbe vielleicht noch genug Reserven, aber

1) klimatische Ereignisse und tektonische Verwerfungen (Erdbeben) werden die Zufuhr in die westliche Welt erheblich beschneiden. (Siehe auch Treibstoffknappheit). Es kommt außerdem in vielen Gebieten zum Förderungsstopp.

2) es ist möglich, dass ein Finanzkollaps noch hinzutritt, Ölgesellschaften pleite gehen usw. Eigentlich fragt sich nur, ob das globale Währungssystem oder die Erdölförderung zuerst kollabiert. Vielleicht machen sie es auch simultan. Auf die Gefahr von mehr oder weniger gleichzeitig eintretenden Verwerfungen bin ich hier mehrfach eingegangen.

3) es aus politischen Gründen (Kriege etc.) nicht möglich ist, auf Erdöl zuzugreifen.

Die Faktoren 1-3 sollten auch berücksichtigt werden, wenn man davon ausgeht, dass es kein Peak-Oil-Szenario geben wird, weil z.B. Öl in fast beliebigen Mengen im Erdboden ist, und in die Lagerstätten nachströmt. Man hat dann zwar billiges Öl in der Erde, aber der Rest der Zivilisation bröckelt vor sich hin, weil es ungünstige klimatische Veränderungen gibt. Und dieses Dahinsiechen der Gesellschaft sorgt auch dafür, dass kein Erdöl gefördert, transportiert, raffiniert und verteilt werden kann. Und so beißt sich die Katze in den Schwanz, es kommt zum Kollaps.

 

Ich gehe davon aus, dass Duncan recht behalten wird. Er hat alles richtig erkannt, wusste aber nicht, wann genau dieser Abstieg beginnt, der zum schlußendlichen Totalkollaps des industriell-technischen Systems führen wird. Es war vermutlich mehr eine dumpfe Ahnung, die ihn zu diesen Aussagen trieb, die außerdem auf Rechenmodellen zu seiner Zeit basierten. Heute sind wir weiter, und können abschätzen, was die Ursache für den Verfall sein wird:

Es wird die Kombination aus heute uns unvorstellbaren Ereignisketten sein, die durch klimatische Veränderungen ausgelöst werden. Sie werden dieser Zivilisation den Rest geben, und uns ins postfossile Zeitalter katapultieren. Die Übriggebliebenen werden mit aller Aufbietung der Kräfte den Müll wegräumen müssen, wenn sie nicht selber sterben oder verseucht werden wollen. Ob sie es schaffen, ist die große Frage.

Jeder Versuch dieses heutige System retten oder transformieren zu wollen, ist zum Scheitern verurteilt. Wir müssen uns jetzt darauf gefasst machen, dass sich die Abwärtsspirale immer schneller drehen wird. Das Ende ist bereits besiegelt, wir wissen nur noch nicht wann es soweit sein wird.

All diese Erkenntnisse sind praktisch in der ’normalen Bevölkerung‘ nicht vorhanden. Man geht zur Wahl, rechnet sich heute schon die Rente für 2050 aus. Und irgendwo träumt man von Hyperloops und die Ausbeutung des Mars. Als ob es immer so weiter gehen würde. Das ist bizarr, und außerdem extrem gefährlich. Aber immerhin macht es glücklich: Selig sind die geistig Armen. Lassen wir sie in dem Glauben. Wenn sie wüssten, was auf sie zukommt, wäre das gefährlich für die Stabilität dieses Systems. Wenigstens das gibt uns etwas Zeit, notwendige Vorbereitungen anzugehen.

Und eines könnt ihr glauben: Planspiele wie man auf dieses Szenario reagieren wird, liegen höchstwahrscheinlich bereits in der Schublade entsprechender Behörden. Da bin ich mir mittlerweile sicher. Die Menschen die dort arbeiten sind nicht dumm. Und sie werden alles daran setzen, in solchen Zeiten noch ein bisschen Staat und Ordnung aufrecht zu erhalten, da zählen ein paar hunderttausend Tote nicht. Die sind einkalkuliert, als geringeres Übel. – Okay, das ist pure Spekulation. Vielleicht haben sie auch einen Tunnelblick und haben gar nichts auf dem Schirm. Heute fände ich nicht einmal das verwunderlich.

Seid wachsam. All dies hier ist kein Witz. Ich finde, jeder sollte das recht haben informiert zu werden und sich auf diese Zeiten vorzubereiten, um die nötigen Schritte zu unternehmen. Jetzt wisst ihr, wohin die Reise geht: zurück ins Olduvai-Tal.

 

 

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