1963, als Rhein und Bodensee zufroren (Sonnenzyklus 19)
Dass die Sonne einem 11-jährigen Aktivitätszyklus unterliegt, ist kein Geheimnis. Gerne wird allerdings bestritten – insbesondere von Anhängern der Klimaerwärmungstheorie durch menschengemachtes Kohlendioxid – dass die Aktivität der Sonne einen besonderen Einfluss auf unser Klima hätte. Das ist falsch. Es gibt einen direkten Zusammenhang zwischen den Minimumphasen der Sonne und einem kälteren Klima, zumindest was Nord- und Mitteleuropa anbelangt.
Der nun uns bevorstehende Sonnenzyklus 25 ist einer der schwächsten seit 200 Jahren. Die Sonnenzyklen 26 und 27 sollen nach Prognosen noch schwächer Ausfallen.
Eine Studie von Frank Sirocko zeigt einen klaren Zusammenhang zwischen den Sonnenzyklen und dem zugefrorenen Rhein:
Zwischen 1780 und 1963 war der Rhein genau 14 Mal zugefroren. 10 dieser Ereignisse fielen direkt in den 11-jährigen Sonnenzyklus, als die Sonnenaktivität sank. Nach Berechnungen kommt er zum Schluss, dass es eine 99%ige Wahrscheinlichkeit dafür gibt, dass die geringe Anzahl der Sonnenflecken direkt zu sehr kalten Wintern in Mitteleuropa führt.
Den Artikel findet ihr hier: LINK FOUND BETWEEN COLD EUROPEAN WINTERS AND SOLAR ACTIVITY
Was der Artikel allerdings unberücksichtigt lässt, ist der 206-Jahres-Zyklus der Sonne. Dieser Zyklus sorgt regelmäßig für große solare Minima: und vor einem solchen stehen wir aktuell. Das heißt, die kommende solare Aktivität wird für längere Zeit stark absinken. Wir können daher mit einer hohen Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass uns eine neue Eiszeit, ein großes solares Minimum bevorsteht.
Zunächst könnten wir vielleicht in einem der nächsten Winter wieder eine Seegfrörne des Bodensees erleben. Die letzte war übrigens auch im Jahre 1963, also auch das Jahr, in dem der Rhein das letzte Mal zufror. Der Winter 1962/63 galt als einer der strengsten Winter im 20. Jahrhunderts. »Parallel zeigte sich auch eine abnorme Winterkälte in Nordamerika und dem mittleren Ostasien (Japan, chinesische Küste), während Vorderasien, Sibirien und Alaska einen ausnehmend milden Winter erlebten.« (Wikipedia)
Beim letzten Zufrieren des Rheins steckten zahlreiche Kohle- und Ölfrachter im Rheineis fest. Der Ölpreis kletterte um 20%. Die Reeder verbuchten einen Millionenschaden. Eisbrecher scheiterten an der Räumung der Eismenge. Schließlich wurde das Eis teilweise weggesprengt (FAZ).
Heute ist der Rhein zwar in weiten Strecken begradigt und hat eine höhere Fließgeschwindigkeit, aber das sollte keine Garantie sein, dass das Vereisen nicht mehr geschehen kann.
Am Rhein stehen die KKW Leibstadt (1984), Fessenheim (1978) sowie Mülheim-Kärlich (1986). Biblis wird gerade zurückgebaut. Desweiteren Chemieanlagen: Ludwigshafen, Basel, Mannheim usw. Man wird sehen, ob das ein Problem wird.
Was macht eigentlich dann die Bahn?
Ich weiß nicht, ob die Behörden und Unternehmen mit solchen Ereignissen überhaupt noch rechnen. Die Bahn zum Beispiel: Haben die überhaupt noch Erfahrung im Räumen von Strecken mit 2-3 Metern Schneehöhe? Ja, es gibt Schneefräsen. Aber wie viele kommen mit so einer Menge zurecht? Wie viele gibt es überhaupt davon, und wie kommen sie zu ihren Einsatzorten? Was ist mit zufrierenden Weichen? – Die sind nicht alle beheizt. Und der Strom! 1963 fuhr kaum ein Zug mit Strom. Sondern mit Diesel und Steinkohle. Ja, das läuft damit, auch bei -50° und Eisstürmen. Heute haben vor allem strombetriebene Hochgeschwindigkeits-High-Tech-Apparate – im Vergleich zu heute befand man sich 1963 in der technologischen Steinzeit. Ja, das wird äußerst interessant: Heute tobt man noch, wenn die Bahn 30 Minuten Verspätung hat. Es wäre mal interessant zu wissen, wie sich die Gesellschaft verhält, wenn die Bahn eine ganze Woche nicht fährt…
Fragen über Fragen. Die Sache bleibt spannend.
Auf die Gefahr des ausbleibenden Stromes bei extremer Kälte hatten wir hier bereits verwiesen.
Interessant sind auch die historischen Bilder vom Winter 1963. Klickt mal durch.
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